Schritt für Schritt zu niedrigen Energiekosten

Wie jeder zu Hause weniger verbrauchen kann ohne zu verzichten

„Energiesparen “ klingt für viele Menschen ungefähr so reizvoll wie eine Brennnesseldiät. Dabei sind eine niedrige Strom- und Heizkostenrechnung längst nicht mehr gleichbedeutend mit Bahnhofsbeleuchtung und kalten Füßen im Wohnzimmer“. Mit diesen zehn Top-Tipps der Verbraucherzentrale NRW klappt es (fast) mühelos, die eigenen Energiekosten zu senken.

 

Auf LEDs umsteigen: Dass LEDs mit deutlich weniger elektrischer Energie auskommen als die alten Glühbirnen oder Halogenlampen, ist bekannt. Die neuen Modelle erzeugen darüber hinaus ein ebenso warmes und gemütliches Licht wie die alten Energieschleudern. Achten Sie beim Kauf auf die Kelvin-Angabe (K): 2.700 K versprechen ein warmes Licht und senken dennoch die Stromrechnung. Wer tageslichtweiß bevorzugt, wählt 5.000 K und mehr.

Duschkopf wechseln: Bei einer Sparbrause fließen nur noch etwa sechs Liter Wasser pro Minute durch den neuen Duschkopf – statt zwölf oder mehr Litern bei Standardduschen. Der Warmwasserverbrauch beim Duschen halbiert sich also. Doch Achtung: Läuft zu wenig warmes Wasser, schaltet ein hydraulischer Elektro-Durchlauferhitzer komplett ab.

Duschtemperatur vorwählen: Oft ist warmes Wasser so heiß, dass für eine angenehme Dusche noch kaltes dazu gemischt werden muss. Bei üblichen Einhebelarmaturen steht der Hebel dann nicht ganz auf „heiß“, sondern in einer Zwischenstellung. Das verschwendet Energie. Ändern lässt sich das bei elektronischen Durchlauferhitzern und Gas-Etagenheizungen mit der richtigen Einstellung: Dafür in der Dusche nur das heiße Wasser aufdrehen und mit der Hand vorsichtig prüfen, wie warm es ist. Dann die Temperatur direkt am Gerät oder Therme herunterregeln, bis sie angenehm ist.

Duschlänge im Blick behalten: Je länger das Duschen dauert, desto mehr Wasser und Energie benötigt es. Wer das Wasser beim Einseifen abstellt oder insgesamt kürzer duscht, spart also.

Steckerleisten benutzen: Bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs in einem typischen Haushalt fallen durch Stand-by-Verluste an. Mit abschaltbaren Steckerleisten lassen sich elektrische Geräte dagegen schnell wirklich ausschalten.

Programmierbare Thermostate einbauen: Sie ermöglichen die automatische Absenkung der Raumtemperatur, wenn sowieso niemand zu Hause ist oder alle Bewohner schlafen. Einmal installiert und programmiert, sparen die Thermostate ohne weiteres Zutun Tag für Tag Heizenergie.

Rollladen nachts herunterlassen: Besonders bei alten Fenstern verlieren Haus oder Wohnung in der kalten Jahreszeit über die Glasflächen viel Energie. Zumindest nachts kann das leicht verhindert werden: Heruntergelassene Rollläden verringern den Wärmeverlust.

Bei Neugeräten auf Verbrauch achten: Wer zum Beispiel Kühlschrank oder Waschmaschine neu kauft, sollte auf die beste Energieeffizienzklasse achten. Das muss nicht einmal extra kosten – die sparsamsten Geräte sind längst nicht immer die teuersten. Umgekehrt gilt allerdings: Wer für ein vermeintliches Schnäppchen ein Auge zudrückt und eine geringe Effizienz in Kauf nimmt, zahlt am Ende drauf. Denn hohe Verbrauchskosten fressen die Anschaffungsersparnis mit der Zeit auf und schlagen dann noch jahrelang zu Buche. Unter Umständen lohnt sich übrigens sogar auch der spontane Austausch eines alten Geräts gegen ein sparsames finanziell.

Lüften spart Energie und vermeidet Schimmel: Richtiges und regelmäßiges Lüften ist gerade jetzt in der Corona-Pandemie für alle ein großes Thema. Und gesunde Raumluft ist die beste Vorsorge zur Vermeidung von Schimmel. Wer keine Lüftungsanlage hat, nutzt dafür die Fenster, und zwar am besten in vollem Umfang: Mehrmals am Tag, besser sogar pro Stunde wenn mehrere Personen im Raum sind, wenige Minuten lang die Fenster weit öffnen, so lautet die Empfehlung. Ideal ist kurzer Durchzug. Anders als beim dauerhaften Lüften kühlen dabei die Oberflächen von Wänden, Möbeln und Co. nicht stark aus. Dadurch ist der Energieverlust beim kurzen und heftigen Lüften insgesamt geringer.

Noch mehr Tipps und unabhängige Unterstützung beim Energiesparen gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW – direkt im Haus, um das es geht, in der Beratungsstelle Witten oder im Bürgerbüro in Ennepetal.

Terminvereinbarung unter 0211 / 33 996 555 und unter:

www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung

Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist die Basisberatung (Beratung in unseren Beratungsstellen, auf Messen und Aktionstagen, sowie die Online- und Telefonberatung und der Basis-Check) kostenlos. Der Preis für die Energie-Checks beträgt 30 Euro.

Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote stets kostenfrei.